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nach Chareitûn.SALOMONISCHE TEICHE. 6. Route. 265 abfällt, mussten die Wasserbehälter in Stufen angelegt werden,
weil eine ein einziges Wasserreservoir abschliessende Mauer zu gross
hätte werden müssen. Von den drei Wasserreservoirs wurde erst
das untere gefüllt, dann der Reihe nach die beiden oberen; hierauf
bei der Benutzung ebenfalls das untere zuerst geleert, dann das
Wasser aus dem mittleren in das untere gelassen. Die drei Teiche
liegen nicht in ganz gerader Linie über einander. Der zweite ist
vom obersten 49m, der dritte vom mittleren 48m entfernt; jeder
Teich liegt ungefähr 6m tiefer, als der unmittelbar über ihm be-
findliche
. Am untern (O.) Ende jedes Teiches ist eine Mauer quer
über das Thal gezogen, wie beim Sultansteich (S. 241). Der obere
Teich ist 116m lang, oben 69,7m, unten 71,8m breit; am untern
(O.) Ende ist er 7,6m tief. Er ist theils in den Felsen gehauen,
theils gemauert; an den Wänden sind Strebepfeiler angebracht.
Eine Treppe führt in der SW.-Ecke hinab. Der zweite, mittlere
Teich ist 129m lang, oben 48,8, unten 76m breit und 12m tief. Er
ist zum grössten Theil in den Fels gehauen; Felsentreppen führen
in der NO.- und in der NW.-Ecke hinunter. In der NO.-Ecke
mündet ein Wassercanal, der von ʿAin Sâlih (s. oben) kommt.
Die Ostmauer des Reservoirs ist sehr dick und durch eine zweite
Mauer mit stufenförmiger Böschung gestützt. Der unterste Teich,
der schönste der drei, ist 177m lang, oben 45, unten 63m breit;
er ist bis 15m tief und theils in den Fels gehauen, theils ge-
mauert
. Im SO.- und NO.-Winkel sind Treppen. Die Innenwände
sind mit zahlreichen Strebepfeilern gestützt; auf der Südseite ist
ein Einfluss für das Regenwasser. Die untere Mauer (O.) ist
stufenförmig aus grossen Blöcken aufgebaut; in der Dicke der-
selben
befindet sich ein offener Gang, der in ein Gemach führt.
Solche Gemächer, aber unzugänglich, finden sich auch an der Unter-
mauer
der übrigen Teiche. Von diesem untersten Gemache aus
fliesst das Wasser in den Jerusalemer Aquaeduct. Etwas südlich
unten an diesem Teiche läuft ein zweiter Canal neben demjenigen,
der aus dem erwähnten Gemache kommt und führt in eine gemauerte
Quellstube; es ist wahrscheinlich, dass wir hier eine von den
Teichen unabhängige Quelle vor uns haben.

Wer hat diese Teiche gebaut? Die untere Quelle ist wohl mit
Recht mit der Quelle Etam identificirt worden, von welcher aus
nach dem Talmud der Tempel zu Jerusalem mit Wasser versorgt
wurde. Die Benennung salomonische Teiche beruht auf der Aus-
legung
von Pred. 2,6; die Stelle beweist aber in der That nicht
im geringsten, dass man in diesem Thale die Gärten Salomo’s zu
suchen habe. Jetzt freilich ist der Thalgrund, wo er von den Teichen
und Quellen her bewässert wird, durch seine Fruchtbarkeit ausge-
zeichnet
. Mit eben so wenig Recht kann man die Leitung des
Wassers nach Jerusalem dem Salomo zuschreiben. Josephus be-
richtet
, dass Pontius Pilatus anfing von dem Tempelgelde eine Wasser-
leitung
zu bauen, indem er das Wasser aus einer Entfernung von